Diagnose Rheuma – Ein neuer Blick aufs Leben

Die Diagnose Rheuma kann nicht nur einem „Schlag ins Gesicht“ gleichen, sondern sie kann auch der Beginn eines neuen, positiven, Blickes in die Zukunft sein.

Genau deshalb wünsche ich niemandem, wirklich niemandem, die Diagnose Rheuma so erfahren zu müssen wie ich.

Nach einer Odyssee von Arzt zu Arzt, nach Monaten, ja sogar Jahren in denen ich von A nach B bis ganz durch nach Z überwiesen wurde, in der ich immer weitere unnütze Röntgenuntersuchungen fast schon gewaltsam abwenden musste und immer nur Kopfschütteln erntete, saß ich also bei meinem Hausarzt. 20 Jahre alt, voller Erwartung und Hoffnung für eine Lösung für meine jahrelangen Schmerzen. Das letzte was ich erwartet hatte war jedoch die Diagnose Rheuma.

Der Arzt hatte sämtliche Ergebnisse vor sich liegen und erzählte mir von Werten und Untersuchungsergebnissen, die ich nicht verstand. Auf meine Frage, was ich denn nun eigentlich habe, sah er ungehalten auf und sagte:
„Na Rheuma, was denn sonst?“

Du kannst dir vorstellen, wie perplex ich war. Es fühlte sich an wie ein Schlag ins Gesicht.
Ich schluckte und setzte mich gerader hin. In meinem Kopf bildete sich eine einzige Frage, die ich auch stellte:
„Und was kann ich jetzt tun? Ich meine, was kann ich selbst jetzt tun, um meinen Zustand zu verbessern?“

Ob Du es glaubst oder nicht, der Arzt sah mich noch ungehaltener an. Ganz offensichtlich genervt von meinem Unverständnis. Und das ist es, was er sagte:
„Da kann man nichts machen! Das wird nur immer schlimmer und irgendwann können Sie sich dann nicht mehr bewegen. Am besten, Sie gewöhnen sich schon mal an den Gedanken!“

Das war der Moment, an dem ich fühlen konnte wie mir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.

Ich konnte meine Würde gerade so lange bewahren bis ich, diese elenden Unterlagen im Arm, meine Autotür hinter mir ins Schloss fallen ließ. Ich dachte wirklich, mein Leben sei zu Ende.

Und in gewisser Weise stimmt das auch.

Ich denke, Du weißt wovon ich spreche. Das Leben, das Du bisher kanntest, gibt es nicht mehr. Du und dein unbekümmertes Ich, sind auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

Aber Achtung, jetzt kommt es: Wenn der erste Schock vorüber ist, dann wirst Du feststellen, dass ein viel stärkeres Ich an diese Stelle getreten ist.

Ein Ich, dass das Leben nicht mehr für eine Selbstverständlichkeit hält. Ein Ich, das plötzlich erkannt hat, wie wertvoll das Leben ist.

Vielleicht weißt Du es noch nicht, aber es ist definitiv passiert. Deshalb liest Du diesen Post. Weil Du weißt, dass Du viel schaffen kannst wenn Du nur willst.

Heute kann ich schon fast lachen über das was mein Arzt damals sagte. Hätte ich damals gewusst was ich heute wusste, dann hätte ich erwidert: „So ein Quatsch!!!“

Denn was der Arzt gesagt hat, stimmt einfach nicht. Nicht, wenn wir es nicht zulassen. Nicht, wenn wir einfach nicht erlauben, dass eine Krankheit unser Leben bestimmt.

Hätte ich diesem Arzt wirklich geglaubt, dann sähe mein Leben jetzt, fast 14 Jahre nach der Diagnose Rheuma, wohl sehr düster aus.

Glaub mir, ich bin sooo froh, dass ich nicht unreflektiert angenommen habe was er sagte. Und ich möchte, dass auch Du erkennst, dass Du selbst sehr viel für deine Gesundheit tun kannst.

Vieles davon braucht Zeit. Durchhaltevermögen ist hier das Stichwort. Aber es lohnt sich.